ah, den thread hab ich gar no net so sgcheit gelesen. Freut mich, dass sich hier viele leute sinnvolle gedanken über das leben machen und das auch noch schön hinschreiben können.
ad "Bling-Bling"/Motz/Stress/Community:
das ganze problem liegt in der einfachen tatsache begründet, die schon Tyler Durden (Brad Pitt bzw Edward Norton) in Fight Club direkt und unmissverständlich angesprochen hat:
Die Medien erzählen dir, dass jeder etwas werden kann, sei es popstar, germanys next topmodel, deutschlands superstar oder auch dass jeder 15 minuten fame haben kann, wenn er "wo bist du mein sonnenlicht" inklusive selbstgemachtem musikvideo raunzt.
jeder kann gross werden, jeder reich und jeder schön.
der haken ist: das stimmt halt leider nicht.
und während
- VIVA uns wieder mal irgendwelche super-reichen und vor allem deren hab und gut (Herr pimpihuber ist 500 Milliarden US$ schwer, er hat eine 10000 km lange yacht, 40 häuser, blablabla...),
- MTV uns die hütten (cribs) der stars zeigt und
- richie lugner auf ATV zeigt, dass man auch ohne stil/niveau reichtümer anhäufen kann,
kommt der kleine maxl, sei es jetzt ein österreicher, ein türkischer oder ein serbischer mitmensch, drauf, dass er
- die ganzen sachen zwar auch gern haben würde,
- sie sich aber net leisten kann, weil
- er leider nicht die chancen/opportunities hat, die er sich - wegen der medien, die einem ja eigentlich den "alten" amerikanischen traum vom tellerwäscher zum millionär verkaufen, erwartet.
und flugs wird der kleine maxl sehr frustriert.
darüber hinaus wird ihm die ganze zeit gesagt, dass er dieses und jedes nicht machen - und am besten auch nicht DENKEN - darf.
- wer frauen beschimpft, ist ein orsch.
- wer irgendwo raucht, wo andere leute sind, ist ein orsch.
- wer nicht seine rolle als kleines zahnrad in der gesellschaft erfüllt, ist ein orsch.
- wer nicht allzeit bereit ist, ist ein orsch.
und da kommt der kleine maxl dann drauf, dass ihn alles anzipft. und weil er leider niemanden hat, den er schon seit ewigkeiten kennt (freunde), kriegt der kleine maxl eine richtige wut.
und weil es viele solche maxls gibt, finden die sich auch flugs zu gruppen zusammen. dort kann man dann "der gesellschaft" zeigen, das man sich das nicht beiten lässt. und wenn dafür der kleine brodo herhalten muss, der zufällig genau diese strasse entlang geht, dann ist das halt so.
der kleine brodo steht halt für "die gesellschaft", den feind. und dem zeigen wirs jetzt mal. weil: tust du uns verarschen, tun wir hauen zurück. und weil wir die gesellschaft as such nicht prügeln können, legen wir dem kleinen brodo eine auf. wer oder was der kleine brodo wirklich ist, ist egal. er gefällt uns nicht.
FAZiT: IMO ist es der traum, der einem vor allem durchs fernsehen verkauft wird, aber einfach nicht erfüllbar ist, der das frustpotential anhebt, womit auch die bereitschaft angehoben wird, diesen frust auszulassen.
ad "Stars":
damit geht hand in hand, dass die wirklichen stars (dh also die, die wirklich grosses, tolles schönes LEISTEN), nicht mehr existieren. es gibt noch ein paar echte stars von "damals", die schon seit langer zeit im schowgeschäft sind.
aber es gibt 100.000 "stars", die keine sind. angefangen von seifenoperndarstellern, die nunmehr ihr gesangstalent gefunden haben, über die zusammengestoppelten pop-bands aus den TV-shows. das soll zwar nicht heissen, dass die alle nix können, heisst aber doch, dass man nicht mehr wirklich grosses tun muss. es "reicht", wenn man besser als 30.000 andere ist, von den locker die hälfte eh nur zur gaude antreten.
ad Marken:
jo. schuldig. ich mag etro und prada. natürlich auch berifsbedingt.
ad freunde:
auch scheint es heutzutage nicht mehr so vorzukommen, dass man seine freunde seit ewigkeiten kennt. ich schätze mich glücklich, dass ich zwar einen kleinen, aber äußerst feinen freundeskreis habe, der absolut "attitude" hat.
das bedeutet, dass wir alle eine meinung haben, zu der wir absolut stehen, und die wir auch mit argumenten verteidigen bzw erklären können, wobei das "für und wieder" abgewogen wird.
genauso wie bei martin habe ich einige bei den damaligen rpg-runden kennengelernt, wobei alle dann auch noch computerfreaks waren, und dann führte das eine natürlich zum anderen. in den späten 80er/frühen 90ern war man als computer-freak ja ein sonderling; jeder der einen amiga/c64/pc hatte, war automatisch jemand, der zumindest OK ist.
darüber hinaus waren wir schnell alle bei der selben musik. es geht von metal/rock über industrial zu drum'n'bass, 80er klassiker und hippie-songs. in den anfängen des techno warn wir auch mal am anfang bei raves, auch lustig angezogen. das schlug dann teilweise bald in hardcore/breakcore/gabba um und dann blieb einfach nur hard-acid und vor allem die chemical brothers (4.7.2007 in der Wiener Arena!).
ad Musik:
ich höre eigentlich seit 15 Jahren das gleiche zeug. Metallica und Bad Religion geht immer, Power-Metal von Dragonforce/Man O' War auch.
chemical brothers sind auch super. und manchmal, ja manchmal, da leg ich mal auch wieder die alten scheiben (auf mp3) von Industrial Strentgh Records auf. NY Hardcore vom feinsten.
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tja, das wars mal von mir zu diesen interessanten themen.