Naja, sie haben nur das gemacht, was die am lautest schreienden Fans gewollt haben... ich frage mich sowieso, wieso es einreißt, dass dem Künstler von den Fans vorgeschrieben wird, was er zu machen hat. Was bei rumkommt, sah man die letzten Jahre an WoW und nun am Ende von ME3. Alle Gemüter zufrieden zu stellen, bedeutet immer der kleinste gemeinsame Nenner und der bedeuted immer weder Fisch noch Fleisch.
Mit Verlaub, Bioware sind Produzenten, keine Künstler. Und wären sie Künstler, dann hätten sie nicht ein derartig hingekacktes Ende geschaffen. Sie wollen Kohle machen, was mit Kunst nichts zu tun hat.
Die Leute wollten kein offenes Ende, sondern sie wollten Pathos und für alles und jeden ne Sequenz und das haben sie bekommen.
Falsch, es geht um totale Logikbrüche, Anschlussfehler etc. Und es geht darum, daß die eigene Spielweise völlig ohne Belang ist, obwohl die ganze Serie eben darauf aufbaut, weil am Ende das kleine Drecksbalg daherkräult. Biowhore hätte DAS machen sollen, womit man geworben hat und die Spieler und Fans belogen und betrogen hat. Ich spielte immer als Paragon und genau so ein Ende will ich auch haben und keine Scheiße, die mit "Künstlerisch" absolut peinlichst zu rechtfertigen versucht wird.
Guter comment vom 360live-Forum:
"Kontrollieren: Wir haben uns durch den Thorian, Sovereign, Saren, die Geth, Collectors, Cerberus, den Shadow Broker und unzählige Weltallpiraten geschossen. Wofür? Damit wir jetzt bei der Endsiegparty nicht dabei sein dürfen, sondern die Massenrelais reparieren müssen und anschließend die Streitereien der Galaxievölker um die Streitmacht der Reaper zu schlichten. Ach ja: Deine Alte/Dein Macker spielt Stammspreize für jemand anderen. Happy?
Synthese: Drei geschlagene Spiele lang bekämpfen wir übermächtige Maschinen, die die Galaxis von allem Leben befreien wollen und die gleichzeitig sowohl organisch als auch synthetisch sind. Wir besiegen sie, indem wir jede lebende Kreatur in eine Mischung aus organisch und synthetisch verwandeln. Ergibt keinen Sinn? Dann fuck you, customer! Ach ja, und wir haben nun alle grüne Augen. Wenn wir dazu noch nach Fisch riechen, hat Werder Bremen seine Finger im Spiel gehabt.
Vernichtung: Beinahe ekelhaft lange ingame-Diskussionen sind geführt worden um auch dem letzten Deppen den Unterschied zwischen elektrischer Zahnbürste und einem denkenden Wesen beizubiegen: Selbstbewußtsein in Form einer "Seele". Der größte Asi auf der intergalaktischen Bühne: Sternengöre. Der ist nicht nur ein Asi sondern auch so clever, daß er von selber herausgefunden hat, daß es hier um seinen Arsch gehen könnte und Shep ihn vielleicht wirklich vernichten will (und seine Reaperspielzeuge gleich mit). Wir können die Stahlscampis nun in die ewigen Jagdgründe blasen, aber der Haken ist, daß wir unsere neuen synthetischen besten Kollegen gleich mit in die Tonne kloppen. Wieso? Weil Sternennelson das so will, deswegen! So traurig das sein mag: Du darfst Dich aus Deinem eigenen kleinen Geröllhaufen pulen und die wahlweise mit Ashley ein Eishockeyspiel angucken während ihr schwitzig Liebe macht oder Liara die Tentakel bei einer Runde N24-Planet Wissen verzwirbeln. Das Ende.
Der Finger: Wer hat nicht ohne Ende auf Sternengöre geschossen als wir noch nicht mit dem grandiosen Extended Cut gesegnet waren? Offensichtlich gefielen die endlosen YouTube-Videos davon aber nicht allen Autoren bei Bioware, und dafür gibt es nun Rache/Blutwurst: Noch ein Projektil auf den leuchtenden Kasper und es gibt die fetteste galaktische Leberwurst seit Khan (offenbar von sowohl Sternengöre als auch den BW-Autoren). "Dann eben nich'!" sprachs und brach das Ganze ab wie die genervten Eltern auf der Urlaubsfahrt nach Norditalien wenn die lieblichen Kinder lieber den Krieg der Sterne in Originalepik nachspielen als stattdessen brav hinten im Golf Variant zu sitzen und die Fresse zu halten."
Aus dem consol.at:
"Ich wurde drei Spiele lang dazu angehalten mich zu allem zu informieren, nachzulesen, nachzudenken, mich zu vertiefen und dann in den letzten 10 Minuten soll ich in den Independence-Day-Modus umschalten und jede Menge neue Konzepte einfach ohne weitere Erklärung hinnehmen. Das funktioniert bei mir nicht und ist obendrein hinsichtlich narrativer Struktur ein absoluter Sündenfall.
Aus dem Grund fühlen sich die Enden für mich so undurchdacht und wie völlig vom Rest der Trilogie losgelöst und nachträglich drangestümpert an. Mass Effect bietet soviel Tiefe, aber beim Ende kommt es zu einem inhaltlichen, intellektuellen und narrativen Bruch, der nur durch massives Umschreiben der Enden oder der vorangegangenen drei Spiele zu beheben wäre. Dass das nicht passieren würde, wurde schon sehr früh klar gemacht."