Also grundsätzlich hat SMT allgemein nur das 'Universum' in seinen Grundzügen mit den Seitenlinien wie Persona gemein. In Persona 1-4 gibt's eben Personas, die man mit unterschiedlichen 'Fuse'-Techniken oder Karten (Persona 2 EP) bekommt. Bei SMT läuft man grundsätzlich als Hauptchar (Summoner) rum und 'heuert' Dämonen an, die dann mit ihm in der Gruppe stehen. Diese sind durch den Summoner gebunden, wenn man also stirbt, war's das. Grundsätzlich konzentrieren sich die SMTs viel mehr auf's Kämpfen und Anheuern als das soziale Umfeld, was auch durch die Handlung bedingt ist. Man befindet sich beispielsweise in SMT 3 und Strange Journey in einer infernalischen Umgebung, in der z.B. Social Links gar nicht vorstellbar sind. Durch die nur selten vorkommenden Kontakte mit anderen Menschen kam bei mir oft das Gefühl von Einsamkeit auf, das ich gerne mit dem alten PC-Titel 'System Shock 2' vergleiche, in dem
***Achtung Spoiler***
man über das komplette Spiel nur Audiologs von bereits Toten hört oder sich mit Menschen über Funk unterhält, die in Wahrheit nicht das sind, wofür sie sich ausgeben...
*** Spoiler Ende ***
Es geht in SMT stets um die ethischen Entscheidungen, die man trifft, um das Schicksal einer Welt zu beeinflussen, die vor dem Ende steht (Strange Journey) oder bereits platt ist und durch etwas Neuse ersetzt werden soll (SMT 3).
In den beiden Beispielen hat man die Kämpfe per Random Encounter und alles ist natürlich weniger animiert als in den neueren beiden Personas, weil sie älter sind oder auf dem 'kleinen' DS laufen. Wie sich hier SMT IV verhalten wird, weiss ich nicht.
Allerdings ist die Erfahrung mit SMT eher 'Hardcore' im Vergleich zu den angenehmen Personas, in denen man nicht sehr viel kämpfen muss, wenn man nicht will. Der Schwierigkeitsgrad alleine ist in den SMTs schon heftiger, weil die Gegner auch gern mal ganz gezielt Schwachstellen angreifen. Dazu mein Schlüsselerlebnis aus SMT 3 vor etlichen Jahren:
Es gibt ein besonders schweres Gebiet namens 'Amara Network', in dem die Gegner weniger XP hergeben, aber stärker sind. Dort kann man auch recht selten speichern. Nach einer hammerharten 1 1/4 Stunden währenden Session war ich, wie ich später herausfand, schon nah am Speicherpunkt. Eine lächerliche Gegnergruppe von 4 oder 5 Slimes kam mir vor die Räder. Ich hatte wie immer den ersten Zug, plättete sie mit den üblichen Ma-irgendwas und das Unglaubliche geschah: ein Slime widerstand oder wich fast allen Attacken aus, um mit zwei Pixel HP zu überleben. Er hatte einen Versuch, castete 'Mudo' (ein low-level instant death skill) auf meinen Hauptchar und kam bei einer Chance von 1:10000 durch - Game Over. Mir wäre beinahe der Controller aus der Hand gefallen.
In SMT gibt es hin und wieder solche Szenen, die einem zeigen, dass man nie sicher ist, sich die Welt sozusagen unbarmherzig und unberechenbar zeigt. Bei Persona 3 und 4 ist das selten und recht abgeschwächt - man bekommt höchstens mal nen Schreck, sofern man nicht bewusst Mist baut oder übermächtige Gegner angreift.
So gerne ich jedem SMT an's Herz legen würde, ich muss zugeben: Diese Titel richten sich eher an Leute, die sich in komplexe Fusions-Systeme reinbeißen wollen, denen absurde Umgebungen und heftige Stories zusagen und die das nahezu fehlende soziale Element in einem Spiel nicht so sehr vermissen.
Wie erwähnt weiß ich nicht, wie sich SMT IV da hält, aber ganz aus der Reihe schlagen wird es wohl nicht.