Mir kommt vor, dass sich einige Entwicklerstudios schwer tun, mit der mittlerweile extrem realistischen Grafik spielrelevant umzugehen!
Ich erklär mal was ich damit meine:
Ich hab kürzlich Rise of the Tomb Raider gespielt, und da gibts eine Fähigkeit die Survival Instinkt heißt. Aktiviert man sie, wird die Grafik schwarzweiß und alle Objekte, mit denen Lara interagieren kann, scheinen grell gelb auf. Ich glaub was ähnliches gabs zum ersten mal (?) mit dem Bat-Sense in Arkham Asylum. Buttert man Erfahrungspunkte in den Survival Instinkt wird er teilweise auch dauerhaft aktiv. Läuft Lara dann an irgendwelchen Bäumen oder Sträuchern vorbei, die sie für Craftingzeug abernten kann, leuchten die gelb auf.
Offenbar ist die realistische Grafik so gut gelungen, und wurde von den Entwicklern gleichzeitig so schlecht ins Spieldesign eingebunden, dass sie auf diesen Trick zurückgreifen müssen, um dem Spieler klar zu machen, womit er überhaupt interagieren kann!
Warum schieb ichs auf den Entwickler? Weil Nathan Drake im spielerisch und grafisch sehr ähnlichen Uncharted 4 keine solchen Instinkte benötigt. Da wurde vom Gamedesign her offenbar besser gearbeitet, denn mir war immer klar, womit ich interagieren kann und womit nicht - auch ohne dass es bunt aufgeleuchtet hätte.
Ähnlich gehts mir jetzt mit Deus Ex Mankind Divided. Dort wird halt das Highlighting von interaktiven Gegenständen durch Augmentations erklärt. Ändert aber nix daran, dass die (zugegeben grandios gute!) Grafik das Unterscheiden von interaktiven Objekten und reinem Background-Fluff mit freiem Auge nicht ermöglicht.
Die Frage die sich mir stellt: wird das jetzt immer schlimmer? Haben wir dann schlussendlich fotorealistische Grafik, die sich mit solchen Tricks behelfen muss, weil wir als Spieler nicht mehr wissen was ambient und was interaktiv is?