Amokläufer in Deutschland

  • http://www.game-bundesverband.de/reloaded/index.php?site=1&news=64&PHPSESSID=42ce9153dc2d978cb860d868b054dfc8


    http:G.A.M.E. reagiert auf Attentat von Emsdetten


    Stellungnahme des Bundesverbandes der Entwickler von Computerspielen - G.A.M.E. e.V. mit Sitz in Berlin zu den tragischen Ereignissen vom 20.11.2006 an der Geschwister-Scholl-Schule im westfälischen Emsdetten.


    Wir vertreten über 40 Produzenten und Dienstleister im deutschsprachigen Raum. Unsere Mitglieder sind jedes Jahr an der Produktion der verschiedensten Computer- und Videospiele in Deutschland und Österreich beteiligt.


    Das Schicksal der Opfer der Tat berührt uns zutiefst. Viele von uns sind Väter, Mütter; haben Familie. Wir sind erschrocken und betrübt über diese Tat. Wir möchten allen Betroffenen unser tiefes Mitgefühl aussprechen und wünschen den Verletzten eine rasche und vollständige Genesung.


    Energisch wenden wir uns allerdings gegen die politische Instrumentalisierung der Vorkommnisse. Wir wenden uns gegen die Kriminalisierung unseres Berufstandes und den Versuch einiger Verantwortlicher in unserem Land, ein international öffentlich, wissenschaftlich und kulturell anerkanntes Medium und dessen Künstler und Kreative mit nicht haltbaren Argumenten als Verantwortliche für den Amoklauf zu diffamieren.


    Computer- und Videospiele sind nicht die Ursache für diese Tat.


    Das bestätigen viele aktuelle Aussagen von Experten, Psychologen und Pädagogen in der Presse. Vielmehr geht es um die Sorgen und Nöte einer Generation jugendlicher Menschen, die in Familie, Schule, Beruf und Gesellschaft offensichtlich zu wenige Möglichkeiten für Selbstbestätigung, Anerkennung und Hilfe im Krisenfall findet.


    Wir finden es schlicht unseriös, Computer- und Videospiele immer wieder für ein gesamtgesellschaftliches Problem anzuprangern. Wie schon so oft in der Vergangenheit werden wir nach unserer Verantwortung als Produzenten gefragt.


    Wir sind uns dieser Verantwortung bewusst und vertrauen auch ganz bewusst auf die Vielzahl gesetzlicher Regelungen in Deutschland, mit deren Hilfe Gerichte, Bundes-Behörden und die Bundesländer Kinder und Jugendliche vor Inhalten schützen, die für sie ungeeignet sind. Dieses Aufgebot an professionellem Jugendschutz ist weltweit einmalig und wird von uns aktiv unterstützt.


    Computerspieler sind keine Randgruppe. Gespielt wird in jeder Bevölkerungsgruppe. Computerspiele begeistern das sechsjährige Mädchen ebenso, wie den 40-jährigen Politiker, die Sekretärin oder einen 70 Jahre alten Rentner.


    Diese Menschen haben innerhalb des gesetzlichen Rahmens das Recht, selbst zu entscheiden, was sie spielen möchten. Dieses Recht gilt es ebenso zu wahren wie den Jugendschutz zu gewährleisten. Jugendschutz darf nicht an der Kinderzimmertür aufhören. Eltern müssen kontrollieren, was ihre Kinder dort tun – ob und was sie spielen, welche Musik sie hören und welche anderen Interessen sie haben. Eltern und Pädagogen haben die Pflicht, sich aktiv um Kinder und Jugendliche zu kümmern und müssen reagieren, wenn sich diese auffällig verhalten und immer aggressiver und verschlossener werden.


    Während also medial die Symptome in den Vordergrund gestellt werden, fällt die Frage nach der Ursache für das Attentat unter den Tisch:


    Wie kommt ein 18-jähriger an Waffen, Munition und Sprengstoff?


    Wie kann es sein, dass er von seinem sozialen Umfeld so im Stich gelassen wurde?


    Wie kann es sein, dass er seit über drei Jahren in verschiedenster Form im Internet, im Freundeskreis, in der Schule und sogar bei professionellen, psychologischen Diensten auffällig geworden ist und um Hilfe bat, ohne dass darauf entsprechend reagiert wurde?


    Wir fordern die Politik daher auf, nicht erneut das Versagen unserer sozialen Systeme zu ignorieren und den schwarzen Peter wieder einmal unreflektiert an die Computerspieleindustrie weiterzureichen.


    Wir brauchen in Deutschland keine strengeren „Verbote“ – bestehende Verbote müssen besser überwacht werden. Wie sonst sind Robert Steinhäuser und Bastian B. an ihre Waffen bzw. Bomben gekommen?


    Wir brauchen mehr Initiativen, die Schülern und Jugendlichen Hilfe bei sozialen Problemen bieten.


    Wir brauchen mehr professionelle psychologische und pädagogische Ansprechpartner für Lehrer, Eltern und Pädagogen, die bei der Erziehung von Jugendlichen und Schülern überfordert sind.


    Öffentliche Gelder müssen wieder verstärkt in die Unterstützung unserer sozialen Systeme fließen und nicht in den Aufbau von strengeren Zensurbehörden oder von kriminalistischen Instituten, die sich nur mit den Symptomen und nicht mit den Ursachen beschäftigen.


    Mich regt das e nur noch auf das fuer jeden schass denn ein IRRER macht ein Spiel schuld sein soll. Ich hoffe echt mal das es eine Zensur fuer Medien gibt wuerd mich schon brennend interesieren ob die auch das so lustig finden die eigene Medizien zu schlucken. Wenn ich meinen TV einschalte und auf RTL um 19h vom Irak WAR seh wie leute lebendig verbrennen oder Leichenteile rumliegen was alles Real ist wie soll man bei etwas verrohen was UNreal ist ?????

  • Hab dein Post mit diesem bereits bestehenden thread zusammengefügt - neuen brauchts keinen.


    Zum post selbst: Sehr gut geschriebene Stellungname, die hoffentlich auch entsprechend von den Medien verbreitet wird.


    Besonders diese Stelle ist äußerst wichtig (und richtig):


  • ja
    Game hat echt toll gehandelt
    vorbildhaft


    gestern in Willkommen Österreich (ja ich werde in der Hölle schmoren für das) hats auch ne Stellungnahme gegeben (von paar entwicklern, oda ka wer das war; schätz mal entwickler oder game presse)
    die war auch abweisend von dem ganzen


    ich hoffe deutshcland reagiert mal auf die sachen von Spiegel, Game, usw.

  • Frau Lau von der Morgenpost hat einen äußerst "interessanten" Artikel für die Welt geschrieben. Heir 2 Auszüge:


    Zitat

    Kein Wunder, dass die Roberts und Sebastians auf den virtuellen Raum ausweichen, wo in einem Spiel wie "Auto Theft" (freigegeben ab 16) Mädchen auf offener Strasse mit Schaufeln erschlagen werden und dunkle Blutlachen den Triumph anzeigen.


    und noch besser:


    Zitat

    Killerspiele aber gehören pauschal verurteilt und aus dem Verkehr gezogen. Mag schon sein, dass Jugendliche dann umso schärfer darauf sind. Aber sie dürfen dann nicht mehr überall beworben werden, und die Gesellschaft drückt in diesem Verbot ihre Missbilligung des widerlichem pornografischen und mörderischen Zeitvertreibs aus - genau wie sie es bei Leugnung des Holocaust auch tut - ein Verbot, dass ja auch den Reiz erhöht hat. Die Bewertung neuer Software gehört in staatliche Hände. Die wohlwollende Vernachlässigung muss ein Ende haben.


    http://www.welt.de/data/2006/11/22/1120286.html


    und heir noch das Profil der guten Frau Chefkorrespondentin:
    http://www.morgenpost.de/z/dieredaktion/?art_id=212


    Oh Mann... ich weiß gar nicht merh was ich dazu noch sagen soll...

  • Ist ja klar dass für die Medien "Killerspiele" jetzt wieder ein gefundenes Fressen sind. Ich glaube allerdings nicht dass dieser öffentliche Druck auf die Politiker lange anhält. Wenn er dass doch tut, werden sie reagieren müssen.


    Mich würde intressieren was für euch Killerspiele sind? Sind damit Spiele Spiele gemeint, indem man a la Hitman einen Killer spielt. Oder einfach Spiele in dem man andere killt? (Darunter würden dann ja fast alle Spiele fallen)

  • Na dann lest euch mal den Gesetzesentwurf durch - so stellen sich Stoiber & Co das vor:



    Unglaublich ?(

  • Durchkommen werdens nicht damit, aber das so ein Schwachsinn überhaupt in Erwägung gezogen wird ist erschreckend genug. Erschreckend nciht wegen den möglichen Konsequenzen sondern wegen der offenbaren Dummheit der Entwerfer.

  • Mal sehen was der Bundesrat heute zu dem Entwurf meint. Soweit ich weiß hat ja die Union die Mehrheit dort.


    Zitat

    Original von Weisswurst
    Es gibt allerdings auch Lichtblicke:



    Ich schliesse mich der Aussage zu 100% an!


    Die gute Linke... hat immer was für missvertsandene Randgruppen übrig. Wählen würd ich die reaktionären roten Socken trotzdem nicht...


    Ich finde die ausgebrochene Diskussion schon interessant, wird aber wie üblich mit viel Hysterie von allen Seiten geführt. Bin gespannt, was dann am Ende als Ergebnis stehen bleibt.

  • Was traurig ist, ist, dass nun alle über Killerspiele reden und die eigentlichen Gründe für den Fall des Jungen auf der Strecke bleiben.

  • I wär ja eh mal für einen Verein "Gamer vs Politker e.v." oder ähnlichem, der
    mit Unterstützung von (angehenden) Juristen bei jeder dieser dämlichen
    Meldungen seitens der Senilengruppe, medial lautstark zurückbrüllt.

    Ceterum censeo Russiam esse delendam! (Marcus Porcius Cato, 234-149 v. Chr.)

  • Zitat

    Original von Ashgard
    I wär ja eh mal für einen Verein "Gamer vs Politker e.v." oder ähnlichem, der
    mit Unterstützung von (angehenden) Juristen bei jeder dieser dämlichen
    Meldungen seitens der Senilengruppe, medial lautstark zurückbrüllt.


    Man kann ja klein anfangen. Ich habe Fr. Lau, die diesen "grandiosen" Artikel in der Welt geschrieben hat eine Mail geschickt:


    "Sehr geehrte Frau Lau!


    Ich war schockiert als ich ihren Artikel über den Amökläufer Sebastian B. und Killerspiele las.


    Es ist erschreckend mit welcher Oberflächlichkeit und Verantwortungslosigkeit sie an dieses ernste Thema herangehen.


    Haben sie sich die Mühe gemacht und zumindest den Abschiedsbrief des Jungen gelesen? Haben sie gewußt, dass er an anderer Stelle um Hilfe bei seinem Problem gebeten hat? Um Hilfe die er nie bekam? Der Junge kam mit dem Druck der Schule, der Lehrer und Mitschüler nicht zurecht. Er wußte nicht wie er sich verhalten soll. Sein Abschiedsbrief ist ein Aufschrei, ein letzter, da schon seine vorherigen nicht gehört und beachtet wurden. Es ist traurig, dass auch sein letzter Versuch seine Lage zu erklären ungesehen an "Experten" und Medien vorübergeht und lieber der leichte Weg gewählt wird ... ein Sündenbock - in diesem Fall eben mal wieder Computerspiele.


    Sie also Journalistin haben eigentlich die Pflicht Leuten die Augen zu öffnen, aber wie sollen sie das machen wenn sie selbst beide Augen und Ohren fest geschlossen halten? Lesen sie den Abschiedsbrief und sie werden eventuell, wenn sie es auch nur annähernd versuchen, verstehen, dass der Junge ganz andere Probleme hatte als Computerspiele. Die Spiele, wenn sie überhaupt einen Einfluss hatten, haben ihm höchstes geholfen Aggressionen abzubauen, aber Therapie ist das nun leider auch keine, ebensowenig wie Ersatz für die ihm verwerte Hilfe.


    Herr Bodo Ramelow von den Linken hat es treffend zusammengefasst:
    "Wer nun über Killerspiele redet, hat vom eigentlichen Drama nichts verstanden! ... Computerspiele werden immer dann als Sündenbock herangezogen, wenn die Bildungs- und Jugendhilfepolitiker der Länder ihr Versagen kaschieren wollen, wenn es mal wieder zu spät ist!"


    Zum Abschluß möchte ich sie noch darauf hinweisen, dass ein Vergleich von einem Computerspiel (dessen Namen sie nicht einmal korrekt wiedergeben) mit dem Holocaust nicht nur unangebracht sondern auch pietätlos ist. Liebe Frau Lau, schreiben sie nicht über Dinge von denen sie keine Ahnung haben. Sie schaden sich damit nur selbst.


    Ich hoffe darauf, dass sie diese Zeilen nicht nur mit einem ignoranten Grinsen abtun sondern etwas darüber nachdenken. Vor allem aber hoffe ich, dass sie über die letzten Zeilen dieses Jungen nachdenken.


    Mit freundlichen Grüßen "

  • Zitat

    Wer nun über Killerspiele redet, hat vom eigentlichen Drama nichts verstanden! ... Computerspiele werden immer dann als Sündenbock herangezogen, wenn die Bildungs- und Jugendhilfepolitiker der Länder ihr Versagen kaschieren wollen, wenn es mal wieder zu spät ist!"


    /agree!!!!


    Den Satz sollte man einfach immer bringen wenn jemand anfängt über "killerspiele" zu reden.

  • Auch wenn i mi net persönlich angegriffen fühl, muss i ernsthaft sagen: Wieso wird etwas angegriffen was die Bezeichnung "Killerspiele" gröstenteils gar net verdient hat, im Bezug auf die teilweise stark (oder nie erschienen), verstümmelten deutschen "Killerspiele" mit dem roten Stemperl ?!
    Und dann noch der Schmarrn mit dem Holocaust, is eh Dünschiss allererster Klasse. Inkompetenz is derzeit eh gefragt wenn man auf ein Thema dem man sich längste Zeit nur mit einem müden Lächeln gewidmet hat, zumal die Welt nicht nur aus "Schiess-tot-Spielen" besteht.


    Zitat Ende !

    Member der "SoR" ;)
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  • «Killerspiele sollten bei der Strafbewährung in der Größenordnung von Kinderpornografie eingeordnet werden, damit es spürbare Strafen gibt», so Beckstein.
    Das ist der bayrische Innenminister.


    Aus dem Wiener Landtag:
    "Wien prescht vor!


    VP-Wolf: Erfreulicher Konsens zur scharfen Reglementierung von brutalen Computerspielen
    VP-Antrag im Landtag einstimmig angenommen
    Wien (VP-Klub) - Als positives Signal bewertete heute der
    Mediensprecher der ÖVP Wien, LAbg. Franz Ferdinand Wolf, die
    einstimmige Annahme des VP-Antrages zur Verschärfung der Bestimmungen
    für den Verkauf von gewaltverherrlichenden Computerspielen. "Diese
    Spiele gehören sanktioniert und eigentlich verboten. Das war die
    Intention des Antrages! Und es ist gut, dass es hierbei über die
    Parteigrenzen hinweg eine Zustimmung gegeben hat", so Wolf.


    Konkret wurde in dem Antrag die Einrichtung eines landeseigenen
    Kontrollgremiums und die Einführung strenger Kriterien für die
    Zulassung bzw. das Verbot von Computerspielen gefordert. "Die
    Entwicklungen in diesem Bereich und deren Gewaltpotenzial müssen
    genau kontrolliert werden. Die Ereignisse in Deutschland müssen uns
    Mahnung genug sein!"


    Die weitere Behandlung des Antrages erfolgt nun im zuständigen
    Gemeinderatsausschuss für Bildung, Jugend, Information und Sport. Und
    der Mediensprecher abschließend: "Wenn Wien die Antragsforderungen
    ehestmöglich umsetzt, kann dies für ganz Österreich Beispielcharakter
    haben. Die Stadt Wien hat es nun in der Hand!"


    Miese, dreckige Heuchler allesamt. In Deutschland dürfen die SCheiß Nazischweine aufmarschieren, aber Videogamer sind potentielle Verbrecher.


    Und wenn die Grünen das unterstützen, dann sollens auch in Orsch gehen und sind gestorben für mich als liberale Partei. Saufen und gewalttägig werden ist nichts Schlechtes, aber Videospielen. Zum Speiben. X( X( X( X( X(

    And she's here to write her name
    on my skin with kisses in the rain
    ...........................................................
    POETS OF THE FALL "someone special"

  • Schauts euch mal Focus TV auf ProSieben an. Thema: "Videospielgewalt" !!!!

    Member der "SoR" ;)
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  • Was ist eigentlich mit dem Abschiedsvideo des noch aufgetaucht is?? Hat jemand Link dazu?


    Würde mich interessieren... oder liest er da einfach seinen Brief vor?


    MFG bussi_baer